Lebensmittel einfrieren: So machen Sie es richtig!

Lebensmittel einfrieren Für viele Haushalte gehört das Lebensmittel einfrieren einfach zum Alltag (Bild: © igorsm8 / fotolia.com)

Sie haben zu viel Gemüse aus dem eigenen Garten, um es auf einmal zu verzehren? Oder haben Sie zugeschlagen, als es Wurst im Angebot gab? Mit diesen Tipps machen Sie Ihre Lebensmittel länger haltbar. Ihr Essen wird keine Qualität einbüßen, ganz wie beim Profi. Übrigens erfahren Sie auch, wie Sie Beilagen und Co bereits vor dem Gästeansturm vorbereiten und einfrieren können. Das gilt sogar für Kuchen. Hier ist alles was Sie schon immer über das Lebensmittel einfrieren wissen wollten – in Kürze!

Was muss man beim Einfrieren von Lebensmitteln beachten?

Das Gefrierfach muss eine Temperatur von mindestens -18 °C haben; nur so ist die Haltbarkeit der Lebensmittel gewährleistet. Bei höheren Temperaturen können sich Bakterien und andere krankmachende Keime weiter ausbreiten.

Tipp: Ist Ihr Eisfach sichtbar vereist, liegen die Temperaturen wahrscheinlich höher als gewollt. Außerdem zahlen Sie so mehr Strom.

Verarbeiten Sie Ihre Nahrungsmittel immer so zügig wie möglich und so frisch wie möglich.
Warum? Je länger Obst und Gemüse an der Luft sind, desto mehr Vitamine und Nährstoffe gehen durch die Reaktion mit Licht, Luft und Wärme verloren. Bei Fleisch und Fisch reagiert das Fett mit der Luft und führt zu einem ranzigen Geruch und Geschmack.
Für einen guten Durchblick in Ihren tiefgefrorenen Vorräten: unbedingt Datum und Inhalt auf die Behältnisse schreiben.

Tipp: Eine Liste über den Bestand kann neben dem Kühlschrank bzw. Gefrierschrank helfen, eine Menge Geld zu sparen. Lebensmittel müssen zum Teil weniger gekauft werden und weil auch gefroren die Haltbarkeit nicht unendlich ist, muss nichts weggeworfen werden.

Kleine Methodenlehre

Blanchieren: Frisches Gemüse wird kurz in kochendes, sprudelndes Wasser gegeben. Sofort wird es mit einer Schöpfkelle wieder entfernt und direkt in Eiswasser eingetaucht.
Das Gemüse behält seine Farbe und seinen Geschmack. Zudem bleibt es knackig.

Glacieren: Fisch, Fleisch oder andere Lebensmittel werden in einem Behälter in das Gefrierfach gegeben und angefroren. Nach circa 2 Stunden wird das Gut herausgenommen und in Eiswasser gegeben. Danach wird es mit Folie umwickelt und wieder im Behältnis in das Gefrierfach gelegt.

Bei Fisch wird statt Eiswasser häufig Salzwasser verwendet.

Wie wird Gemüse und Obst eingefroren?

Vorab: Wenn Sie wissen wollen, was Sie nicht einfrieren sollten, scrollen Sie direkt nach unten, da wartet eine übersichtliche Liste zum Nachschlagen auf Sie.

Gemüse einfrieren:

  • Gemüse soll gewaschen werden.
  • Danach wird es in kleine Stücke geschnitten. Denken Sie daran, das dies die Form ist, die auch später im Kochtopf landet.
  • Kleingeschnitten wird das Gemüse vor dem Einfrieren blanchiert.
Tomaten werden nicht blanchiert; leider verlieren sie etwas an Aroma und Konsistenz. Einkochen ist da sinnvoller.

Ausnahme: Kartoffeln

Kartoffeln einfrierenDie Erdäpfel schmecken roh oder gekocht nach dem Einfrieren nicht mehr. In diesem Falle sollten Sie sie lieber ungeschält im kühlen und dunklen Keller lagern. Wollen Sie doch Kartoffeln einfrieren, können Sie sie zu Kroketten, knusprigen Puffern oder Kartoffelecken und anderen frittierten Schmankerln verarbeiten. Tatsächlich schmecken diese nach dem Auftauen sogar noch besser – also ran an die Pfanne bzw. die Friteuse.

Obst einfrieren:

  • Steinobst muss entkernt werden. Sie können es bereits stückeln.
  • Äpfel, Birnen, Papaya und Mango schmecken aufgetaut matschig. Besser Sie kochen ein schnelles Mus oder Kompott daraus und frieren dieses ein.
  • Beeren werden auch matschig, schmecken dennoch aufgetaut lecker.
  • Interessant: Weintrauben können Sie wie viele Lebensmittel einfrieren; aber gut funktioniert das nur mit den blauen Trauben.
Tipp: Gepflückte Beeren waschen und auf einem Teller verteilen. Diesen vorsichtig ins Eisfach stellen, bis jede einzelne Beere von einer Schicht Eis überzogen ist. Jetzt können sie zusammen in eine Tüte gegeben werden. So kleben die Herbstfrüchte nicht aneinander.

Anderes Obst wird schnell matschig, verfärbt sich oder entwickelt eine eigenartige Konsistenz. Es wird vom Einfrieren abgeraten. Wer aber keine Profiküche verfolgt, sondern nur einen günstigen Smoothie mixen will, darf natürlich Kiwi und Co in den Winterschlaf schicken, sprich in den Gefrierschrank eingeräumt werden.

Bessere Ergebnisse erzielen Sie mit Zitronensaft oder Zucker, die Sie vor dem Einfrieren über das Obst geben.

Wie wird Brot eingefroren? Was ist mit anderen Backwaren?

  • Brot frieren Sie am besten in Scheiben ein. Einzeln entnommen, tauen sie im Toaster unkompliziert auf und werden knusprig.
  • Ganze Brotleibe vor dem Backen kurz an der Luft antauen lassen. Mit Milch bestrichen wird die Kruste wieder knackig.
  • Das gleiche gilt für Brötchen.

Die Backwaren können Sie im Gefrierschrank zwischen 1 -3 Monaten vorrätig halten.

Thema Kohlenhydrate: Nudeln und Reis schmecken aufgetaut eher labberig – nicht empfehlenswert.

Wie lässt sich Kuchen einfrieren?

Kuchen einfrieren Käsekuchen und Sahnetorten schneiden Sie besser in Stücke. Stellen Sie sie auf einen Untergrund und lassen Sie die Stücke einzeln anfrieren. Jetzt helfen Ihnen Folienstücke, den Abstand zu wahren, während Sie den Kuchen wieder zusammenschieben. So kann er im Ganzen für ungefähr 1 -3 Monate auf den Verzehr warten.

Rührkuchen und Hefekuchen verhalten sich analog zu Brot.

Sonderfall Hefeteig:

Wenn Sie Hefeteig, ob süß oder herzhaft, vorbereiten wollen, gehen Sie so vor:

  1. Teig wie gewohnt zusammenrühren und kneten
  2. Teig zu einem Ziegelstein formen
  3. Von allen Seiten bemehlen
  4. In Frischhaltefolie wickeln
  5. In einem luftdichten Behältnis verstauen und
  6. einfrieren.

Den Hefeteig nicht gehen lassen. Das machen Sie, wenn Sie ihn aus dem Eisfach nehmen, um ihn aufzutauen. Im besten Falle die Nacht vorher.

Das schmeckt nicht mehr nach dem Einfrieren:

  • alles mit Baiser
  • rohe Brandteige oder fertige mit Füllung (gebackener Brandteig lässt sich einfrieren)
  • Wackelpudding (auch als Füllung)
  • beim Frosting kommt es auf den Milchanteil an (lest unter Milch mehr dazu unten)

Wie lässt sich Aufschnitt / Wurst einfrieren?

  • Aufschnitt in Verpackungen können Sie direkt so einfrieren. Sie halten sich circa 2 Monate.
  • Frischer Aufschnitt sollte mit Folien Scheibe für Scheibe getrennt werden.
  • Wenn Sie Pastete übrig haben, portioniert sie ebenfalls.
  • Tipp: Brühwurst lässt sich länger einfrieren ohne ranzig zu schmecken als Rohwurst.

Thema Burger Pattis: Lecker selbst gemachte Burger Pattis können Sie auch mit Folie voneinander trennen, einfrieren und dem Fast Food Restaurant Lebewohl sagen.

Milchprodukte einfrieren

  • Je mehr Fett ein Produkt enthält, desto besser lässt es sich einfrieren.
  • Je weniger Flüssigkeit ein Milchprodukt enthält, je besser lässt es sich tiefkühlen.

Milch, Eier, Käse einfrierenGeschnittener Käse oder Hartkäsesorten können einige Monate im Gefrierfach unbeschadet überstehen; Frischkäse, Brie und Co werden Gießkörner ausbilden und an Geschmack verlieren.

Bei Erzeugnissen auf Quarkbasis kommt es auf den Fettgehalt und die Zusammensetzung an. Hier geht Probieren über Studieren.

Ausnahmen: Creme Fraîche bildet ebenfalls Gießkörner aus.

Tipps zum Kochen und Backen:

  • Eier können Sie in Eiswürfelbehälter geben, getrennt oder als ganzes Ei und so haben Sie sie jederzeit griffbereit.
  • Wollen Sie Milch tiefkühlen? Nehmen Sie am besten homogenisierte. Diese lässt sich auch nach dem Frost noch problemlos verwenden.
  • Übrigens können Sie sogar selbstgemachte Mayonnaise einfrieren.

Welche Lebensmittel sollten Sie nicht einfrieren?

Wichtig: Diese Aufzählung erklärt nicht, dass die Lebensmittel gesundheitsgefährdend wären; es geht um Geschmack und Konsistenz. Denken Sie an den Smoothie, dafür ist das kein Problem. Das gilt natürlich auch für pürierte Suppen.

Obst, das sie nicht einfrieren sollten:

  • Mirabellen
  • Pflaumen
  • Kirschen
  • Bananen
  • Wassermelone

Sie alle wechseln ihre Farbe und werden matschig.

Gemüse, das sie nicht einfrieren sollten:

  • Gurken
  • Blattsalat

Bei diesen beiden friert das enthaltene Wasser im Inneren und bringt die Zellstruktur zum Platzen. Übrig bleibt grüner Matsch ohne Geschmack.

  • Rettich
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Radieschen

Diese vier Arten sind Beispiele für Geschmacksveränderung beim Lebensmittel einfrieren. Allerdings sind Zwiebeln und Knobi praktisch im kochfertigen Zustand und ehrlich gesagt tun sie dem Essensgeschmack im Ganzen keinen Abbruch.

Sonstiges:

Nicht ins Gefrierfach gehören Buttermilch, saure Sahne und Kefir. Die Emulsion trennt sich.

Welche Behältnisse sollte man für das Lebensmittel einfrieren nutzen?

Für Fleisch und Fisch lohnt es sich, Ihren Fachverkäufer zu bitten, die Ware zu vakuumieren, damit Sie die Lebensmittel einfrieren können. Ansonsten nehmen Sie Gefrierbeutel mit Zipper oder Clips zur Hand. Wichtig ist, egal, was Sie verwenden: Die Gefrierbehältnisse müssen das Lebensmittel vor Luft abschließen und vor Feuchtigkeit schützen.

  • Sie können Schraubgläser aller Art zum Einfieren nutzen, diese nur nie ganz voll füllen. Sonst könnte das Gefäß platzen.
  • Als Trennfolie eignen sich Backpapier und Butterbrotpapier. Professionell wird es mit Zellglasfolie – diese kennen Sie zum Beispiel von Schinkenpackungen.
  • Gefrierboxen mit Silikondeckel sind angenehm im Handling, weil sie nicht scharfkantig sind und weniger anfrieren.
    Behälter aus Edelstahl oder Glas sind vor allem beim Auftauen hygienischer als Plastik. Auch Gerüche und Geschmack setzten sich weniger fest.

Um wieviele Monate erhöht sich das Mindesthaltbarkeitsdatum durch Einfrieren?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird quasi dadurch verschoben, dass die Mikroorganismen daran gehindert werden, das Lebensmittel zu zersetzten oder zu verändern. Sie können bei den tiefen Temperaturverhältnissen nicht arbeiten; sterben allerdings nicht.

Wie lange kann man Lebensmittel einfrieren?

Selbstgekochte Speisen halten sich circa 1 bis 3 Monate. Lassen Sie die Gerichte schnell abkühlen und frieren sie sorgfältig und zeitnah ein. Desto weniger Bakterien können zwischen dem Kochprozess und dem Lebensmittel einfrieren entstehen und weniger Keime können über die Luft im Essen aufgenommen werden.

Welche Lebensmittel sich wie lange halten erfahren Sie in unserer Gefriertabelle, die Sie downloaden und ausdrucken können.

Lebensmittel nach dem Einfrieren verwenden:

Zum Schluss gibt es noch 4 hilfreiche Informationen zum Thema.

  1. Eiswürfelbehälter (perfekt für das Einfrieren von Kräutern) und Muffinformen helfen Ihnen, die Güter direkt so zu portionieren, wie Sie es benötigen. Werden Sie kreativ! Alle Formen eignen sich; sogar Plastikbecher.
  2. Obst können Sie tiefgefroren auf den Kuchen geben und mitbacken. Gemüse gehört direkt in heißes Kochwasser oder Bratfett.
  3. Fleisch und Fisch brauchen fast 10 Stunden um aufzutauen. Machen Sie es langsam im Kühlschrank und nutzen Sie zum Beispiel ein Nudelsieb. So liegen die Stücke nicht im Tauwasser. Hier sammeln sich nämlich die wieder aktiv gewordenen Mikroorganismen.
  4. Das alte Küchengesetz „Lebensmittel nicht zweimal einfrieren„, gilt so heute nicht mehr. Die meisten Lebensmittel können nach dem Auftauen nochmal eingefroren werden, sofern Sie einige grundlegende Dinge beachten.

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Ein Kommentar zu “Lebensmittel einfrieren: So machen Sie es richtig!”

  • Anne

    Ich friere gerne mein Gemüse ein. Gut zu wissen, dass je länger Gemüse an der Luft ist umso mehr Vitamine verloren gehen. Daher kaufe ich es immer frisch und gefriere es dann bis ich es brauche.

    Antworten

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